Unser Weihnachtsbaum-Kaleidoskop

Von damals bis heute, von kurios bis wissenswert. In unserem Weihnachtsbaum-Kaleidoskop findet Ihr Fakten, Historisches und sonstige Infos rund um den Christbaum.

Beliebte Nordmänner
Der klare Favorit unter den Weihnachtsbäumen ist die Nordmanntanne. Bei ihrem Namen denkt Ihr sicherlich an den hohen Norden, dabei stammt die Art aus Georgien. Der finnische Biologe Alexander von Nordmann hat sie 1842 bei einer Expedition entdeckt, weshalb sie auch als „Nordmanns Tanne“ bekannt ist.

Im besten Alter
Voll im Saft stehen die für die Ernte bereiten Bäume, die bei zwei Metern Höhe meist 12 bis 14 Jahre alt sind. Die Aufzucht der Bäume nimmt um die 80 Stunden pro Jahr in Anspruch, das ist vergleichbar mit der Arbeit eines Winzers. Genaueres zur Aufzucht erfahrt Ihr hier.

Grüne Pracht im ganzen Land
Der Anbau von Weihnachtsbäumen ist in ganz Deutschland anzutreffen. Spitzenreiter ist allerdings das Sauerland in NRW mit 12.500 ha Anbaufläche. Das entspricht 17.500 Fußballfeldern! Die Silber- und Bronzemedaillen gehen an Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Nadeln über Nadeln
Haben Sie sich schon mal gefragt, wie viele Nadeln an einem Weihnachtsbaum hängen? Die Sendung mit der Maus hat es mit der Hilfe von fleißigen Schulkindern herausgefunden. 178.333 Nadeln haben sie gezählt. Hier geht es zum Video:
https://www.br.de/mediathek/video/weihnachtsbaum-wie-viele-nadeln-hat-ein-christbaum-av:5c13c8924dc7300018f70401

Der berühmteste Baum
Der wohl berühmteste Weihnachtsbaum der Welt steht am Rockefeller Center in New York. In einer feierlichen Zeremonie wird der mindestens 20 Meter hohe Baum Anfang Dezember von rund 45.000 LED-Lämpchen erleuchtet. Die Stadt bietet eigens Reisen zum „Rockefeller Center Christmas Tree Lighting“ an.

Der Ursprung der Tradition
Bereits im Mittelalter bestand vielerorts der Brauch, zu bestimmten Feiertagen ganze Bäume zu schmücken. Den Überlieferungen nach ist der erste geschmückte Weihnachtsbaum 1510 in Riga auf einem öffentlichen Platz aufgestellt worden. Eine Gedenktafel erinnert in Rigas Altstadt an das Ereignis.

Die Tradition im Wandel
Tannen und Fichten als Weihnachtsbäume blieben lange Zeit den wohlhabenden Kreisen vorbehalten. Die meisten Familien mussten sich aus finanziellen Gründen mit grünen Zweigen begnügen. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts konnte sich der Tannenbaum als Symbol des Festes hierzulande in allen gesellschaftlichen Schichten durchsetzen. Ein deutscher Auswanderer brachte die Tradition des Christbaumes 1848 in die USA. Bis heute erfreut sich der Weihnachtsbaum in vielen Ländern großer Beliebtheit.

Der erste Weihnachtsbaumschmuck
Wie aus alten Aufzeichnungen hervorgeht, wurden die Weihnachtsbäume im 16. Jahrhundert mit Äpfeln, Nüssen und bunten Bändern geschmückt. Den ersten Weihnachtsbaum mit Kerzen soll 1611 die Herzogin Dorothea Sibylle von Schlesien aufgestellt haben. Wesentlich später, im Jahr 1830, kamen dann mundgeblasene Weihnachtsbaumkugeln auf den Markt. Lametta wurde 1878 in Nürnberg als Christbaumschmuck entwickelt und brachte Glanz in die „guten Stuben“. Und jeder weiß: „Früher war mehr Lametta“:
http://www.youtube.com/watch?v=MpEYKv6mGNI&t=3m13s

Goethe und der geschmückte Weihnachtsbaum
Der Weihnachtsbaum findet bereits 1774 in der deutschen Literatur Erwähnung. In Goethes Werk „Die Leiden des jungen Werther“ ließ der Dichterfürst seinen Romanhelden von einem „aufgeputzten Baum mit Wachslichtern, Zuckerwerk und Äpfeln“ schwärmen, die ihn in „paradiesisches Entzücken“ versetzten.
Zudem soll er ein Jahr später die Weihnachtsbäume am Weimarer Hof eingeführt haben.

Die Elektrifizierung des Festes
Elektrische Kerzen gab es zuerst in den USA. Berichten zu Folge, soll dort 1882 der erste Weihnachts-baum mit elektrischen Lichtern aufgestellt worden sein. Edward Johnson, Vizepräsident von General Electric und Mitarbeiter von Thomas Edison, kam auf die Idee, blaue, rote und weiße Glühbirnen in Form einer Lichterkette an seinen privaten Baum zu hängen. Das Ergebnis beeindruckte die Presse. Die Verkabelung fand damals noch per Hand von einem Techniker statt. Da erst drei Jahre zuvor die Glühbirne erfunden wurde, eignete sich die elektrische Weihnachtsbaumbeleuchtung nur für die Wohlhabenden mit eigenem Generator im Keller.

Weihnachtsglanz im Kanzleramt
Seit 2001 besteht die Tradition, dass die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Waldbesitzerverbände (AGDW) dem Bundeskanzleramt einen Weihnachtsbaum übergibt. 2019 schmückte eine 14 Meter hohe Nordmanntanne aus Schleswig-Holstein den Ehrenhof des Kanzleramtes.

Der Wirtschaftszeig
Bis zu 29 Millionen Weihnachtsbäume standen in den letzten Jahren allein in deutschen Haushalten. Bei rund 41 Millionen Haushalten feiern also rund 70 Prozent das Fest mit einem natürlichen Baum. Circa 100.000 Dauer- und Saisonarbeiter sichern die Aufzucht und den Verkauf der Bäume. Das macht die Branche zu einem bedeutenden Zweig der Land- und Forstwirtschaft, der seine Ware teilweise sogar exportiert.

Die Sache mit der Steuer
Je nach Baum gelten verschiedene Steuersätze. Ob aus Holz oder Plastik, in freier Wildbahn oder in einer Kultur gewachsen und beim Baumarkt oder Landwirt gekauft – all diese Faktoren bestimmen die verschiedenen Steuersätze.