In unseren Bäumen steckt viel Herzblut
Am Heiligabend sieht der Weihnachtsbaum so märchenhaft aus, als stamme er aus einem Bilderbuch. Aber wie lange wächst so ein Weihnachtsbaum eigentlich? Bis er in Ihrem Wohnzimmer im weihnachtlichen Glanz erstrahlt, hat der Aufzuchtbetrieb viel Arbeit und Mühe investiert.
Um die Weihnachtsbaumkulturen kümmern sich Familienbetriebe. Sie sind in vielen Regionen zuhause, an der Ostsee ebenso wie auf der Schwäbischen Alb oder im Voralpenland. Auch unsere Nachbarländer wie Dänemark oder Frankreich gehören zu den größten Produzenten. Die jungen Bäume aufzuziehen, dauert seine Zeit. Der angehende Weihnachtsbaum beschäftigt die Familien nicht nur in bestimmten Jahreszeiten, sondern von Frühling bis Winter – und das Jahr für Jahr. Bis der Setzling zu einem schönen Weihnachtsbaum herangewachsen ist, dauert es mindestens sechs bis zehn Jahre, manchmal auch länger.
Der Aufwand ist ähnlich hoch wie beim Weinanbau
Während dieser Zeit bringen fachkundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Baum immer wieder in Form. Durch regelmäßiges manuelles Herauszwicken der äußeren Triebe erhält der Baum seine typische Rundung. Der gesamte Arbeitsaufwand für einen Hektar Weihnachtsbaumpflanzung beträgt im Jahr rund 80 Stunden. Das entspricht ungefähr dem Aufwand eines Winzers in seinem Weinberg. Und trotz der intensiven Arbeit ist der Erfolg nicht immer gewiss; je nach Witterung können einige der jungen Bäumchen auf der Strecke bleiben. Im Extremfall, etwa durch späten Frost zur Blütezeit, fällt der gesamte Bestand einer Weihnachtsbaumkultur aus. Wie lange ein Weihnachtsbaum wächst ist also von den äußeren Bedingungen abhängig.
Boden und Bäume benötigen viel Aufmerksamkeit
Im Frühjahr beginnt die Arbeit in den Weihnachtsbaumkulturen mit dem Einpflanzen der Setzlinge. Im April werden die Bäume mit Nährstoffen versorgt, sofern der Boden sie benötigt. Ab Mai steht der Formschnitt der Bäume an. Hinzu kommen wöchentliche Kontrollen und bei Bedarf gezielte Schutzmaßnahmen, um Schädlinge wie Blattläuse, Milben und Pilze von den gesunden Naturbäumen fernzuhalten. Auch Gräser, Sträucher und andere Pflanzen stutzen die Christbaumerzeuger, damit den Weihnachtsbäumen genügend Licht, Wasser und Nährstoffe für ihr Wachstum zur Verfügung stehen.
Abtransport nicht immer einfach
Am Ende des Zyklus steht das Ernten der Christbäume für den Verkauf. Je nach Lage der Weihnachtsbaumplantage ist das nicht immer ganz einfach. Aus höheren Anbauflächen müssen die Bäume mit viel Aufwand ins Tal gebracht werden. Manchmal werden die Nadelbäume zu einem aufgespannten Seil getragen, dort an Karabinern aufgehängt und dann nach unten zur „Talstation“ gefahren. Dort nehmen sie Helfer entgegen und bringen sie auf die Verkaufsflächen – beim Erzeuger selbst oder bei Gartencentern und Baumärkten.
Hätten Sie beim Betrachten Ihres Weihnachtsbaumes gedacht, dass so viel Arbeit in jedem einzelnen steckt?
Mit dem Anbau leisten die Familienbetriebe auch einen bedeutenden Beitrag für Umwelt und Klima.